Warum Aikido?

Körper

Aikidō integriert sportliche Elemente in Verbindung mit einer gesundheitsbewussten Einstellung, um den Körper zu kräftigen bzw. die Physis zu verbessern. Bei allen Bewegungen wird der ganze Körper beansprucht. Ziel ist ein ganzheitliches Körpertraining. Durch die komplexen Bewegungsabläufe werden Gleichgewicht, Koordination, Konzentration und Körperbeherrschung im komplexen Zusammenspiel mit dem Partner oder der Partnerin entwickelt und gesteigert.

Geist

Aikidō gehört zu den künstlerisch geprägten Budō-Systemen und basiert auf einer ganzheitlich-spirituellen Ausrichtung und Haltung.

Unser Training kann helfen, Gelassenheit zu entwickeln, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht zu verbessern. Achtsamkeit und Präsenz werden durch das Üben mit unterschiedlichsten Menschen in einem gleichberechtigten und diskriminierungsfreien Miteinander gefördert.

In unserem Verständnis von Kampfkunst zielt Aikidō auf eine ausgewogene Schulung von Körper und Geist, im Gegensatz zur sportlichen Wettkampforientierung von Kampfsportarten.

Ästhetik/ Kampfkunst

Oft wird dem Aikidō ein ästhetisch-künstlerischer Aspekt zugeschrieben. Je nach Stilrichtung wird großer Wert auf das Streben nach fließenden, harmonischen und stimmigen Bewegungsabläufen im Sinne von natürlichen und eleganten Bewegungen gelegt. Dies macht den besonderen Charakter des Aikidō als spezifisch japanische Form ästhetischer Bewegungsprinzipien und Inszenierung aus.

Dies steht im Gegensatz zu Budō-Stilen, die eine eher kampfsportliche Haltung betonen, oder zu rein auf Effizienz ausgerichteten Systemen.

Soziale Praxis

Aikidō dient nicht nur dem Erwerb geistiger oder körperlicher Fähigkeiten oder der Verbesserung von Fitness und Gesundheit, sondern auch der sozialen Kompetenz. Aikidō ist eine soziale Praxis. Es kann helfen, soziale Kompetenzen zu erwerben und zu erweitern.

Die Interaktion zwischen den aikidōka (Aikidō-Schüler:innen) beginnt mit einem Angriff, aber die Praxis des Aikidō verwandelt diese Aggression immer in eine geschmeidige, zirkulare Bewegung, die die Wirkung der Gewalt aufhebt. Der Partner oder die Partnerin ist kein Gegner, den es zu besiegen, zu unterwerfen oder zu zerstören gilt. Die Zusammenarbeit miteinander ist eine Möglichkeit zur beiderseitigen Weiterentwicklung.

Im Umgang mit den Partner:innen und auch in der Gemeinschaft der Dojo-Mitglieder ist es von großer Bedeutung, Resonanz zu geben, Kontakt aufzunehmen, offen und engagiert zu sein.

Die Auseinandersetzung und der Umgang mit Gewalt und Aggression, die Kontrolle und Modulation von Aggression, das Streben nach Konfliktlösung sind weitere Aspekte in der Praxis des Aikidō.

Lebenslanges Lernen und Üben – Gemeinsam unterwegs sein

Aikidō ist eine pazifistische japanische Kampfkunst, deren Ziel lebenslanges Lernen und Üben ist. Im Übungsprozess entwickelt sich im Laufe der Zeit eine andere Einstellung gegenüber Gewalt und Lebenshaltung. Andere Aspekte auf diesem Weg sind Selbsterfahrung, Selbstentdeckung und Selbstausdruck.

Wenn wir Aikidō lernen und trainieren, durchlaufen wir verschiedene Phasen. Diese Phasen helfen uns dabei, das Gelernte zu verinnerlichen und zu festigen.

In einem ersten Stadium wiederholen und üben wir die vom Gründer geschaffenen Formen und bemühen uns, die Interpretationen der Lehrer aufzunehmen und nachzuahmen. Wir bleiben den Formen treu und sollten uns nicht unnötig gegen diese wehren.

Im zweiten Schritt, nachdem wir die Formen und Bewegungen gemeistert und lange geübt haben, können wir kreativ sein und Erneuerungen vornehmen. Im Rahmen dieses Prozesses können Formen verbessert, umgewandelt, gebrochen oder verworfen werden.

Schließlich lösen wir uns von Formen und öffnen die Tür zur Gestaltungsfreiheit, um unsere eigene Form zu finden. Um dies zu erreichen, trainieren wir ständig mit unterschiedlichen und wechselnden Partner:innen.